OUT OF THE BOX Anfang Juni. Ankunft Berlin-Kreuzberg, Schlesisches Tor. Der Müßiggang isst und trinkt hier neuerdings in Reihe. Abbiegen bringt Stille. Taborstraße. Haus 22. Spiegeln im Firmenschild. Klingel, Kontakt, eine Wegbeschreibung folgt: Vorder-Hinter-Nebenhaus-Geschafft. Die graue Stahltür öffnet sich. Stein, Farbe, Zigarette – ein Geruch wie in der U-Bahn. Und auch hier: umstandslose Geschäftigkeit. Arbeit. Drucken. Handwerk. Kurze, herzliche Begrüßung, dann schnell zurück auf den „Ausguck“ einer der beiden Schnellpressen von Faber und Schleicher, auf der auch „Confusion de Confusiones“, ein vierfarbiger Linolschnitt und einer von 12 Beiträgen des kommenden, jährlich erscheinenden Grafikkalenders der Tabor Presse Berlin, gedruckt worden ist.
Vier Stapel zu 50. Signieren. Die Buchstaben des eigenen Namens beginnen zu tanzen. Pause. Mittagessen zwischen Grafikschränken. Und dann erzählt Klaus Büscher die Geschichte der Tabor Presse Berlin. Unerschöpfliches Wissen und Erfahrung. Seit 1982 drucken und editieren sie hier auf zwei hellen Fabriketagen Lithografien, Holz- und Linolschnitte. Enorm die Anzahl und Vielfalt der bisher entstandenen Einzelblätter, Bücher, Mappenwerke und Grafikkalender. Wunder. Keins. Das Geräusch der Pressen noch begleitet den Abschied.